Wer Veranstaltungen plant und durchführt braucht neben Organisationstalent auch ein Auge für Details. Das gilt nicht nur bei der Dekoration und der Verpflegung, sondern auch beim Thema Sicherheit – denn einige Aspekte finden leider erst dann Beachtung, wenn bereits Probleme aufgetreten sind.
Veranstalter tragen dabei nicht nur die rechtliche Verantwortung für das Wohlbefinden ihrer Gäste, sondern auch die moralische Verpflichtung, eine sichere Umgebung zu schaffen. In diesem Artikel beleuchten wir zehn oft übersehene Sicherheitsrisiken und erläutern, wie diese frühzeitig erkannt und effektiv minimiert werden können.
Inhalt
Diese 10 Risiken bei Veranstaltungen sollten Sie kennen
Die Veranstaltungssicherheit wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Trotz guter Absichten können während der anstrengenden Planungsphase und dem hektischen Veranstaltungsgeschehen einige Risiken bei Veranstaltungen übersehen werden. Dabei sind es vor allem die unscheinbaren Details, die sich schnell zu ernsten Sicherheitslücken entwickeln.
Infrastruktur- und Ausstattungsrisiken
Unzureichende Beleuchtung
Eine schlechte Beleuchtung bei Treppen, in Fluren oder Notausgängen kann zu Stürzen und anderen vermeidbaren Unfällen führen. Eine adäquate Ausleuchtung ist somit nicht nur eine Frage des Komforts, sondern auch eine fundamentale Sicherheitsmaßnahme.
Besonders zu beachten sind Bereiche mit Höhenunterschieden, unebenen Böden oder Engstellen. Temporäre Beleuchtungssysteme sollten vor der Veranstaltung getestet und während des Events regelmäßig überprüft werden. Auch wenn atmosphärische Beleuchtung einen positiven Effekt auf das Ambiente haben: Sicherheitsbeleuchtung geht vor.
Versteckte Kabel und Drähte
Die technische Ausstattung von Events steigt stetig – und mit ihr die Zahl an notwendiger Verkabelung. Sichtbare, über den Boden laufende Kabel stellen dabei eine erhebliche Stolpergefahr und somit ein Sicherheitsrisiko dar.
Kabelbrücken und -kanäle bieten eine Möglichkeit, Kabelverbindungen unauffällig und gebündelt zu führen. Wenn möglich sollten Kabel jedoch direkt an Wänden oder über Kopfhöhe verlegt werden.
Für temporäre Installationen eignet sich spezielles Klebeband zur sicheren Fixierung der Kabel am Boden, wobei die Übergänge deutlich zu markieren sind. Wichtig ist auch, einen detaillierten Verkabelungsplan zu erstellen, der für Technik- und Sicherheitspersonal zugänglich ist.
Überlastete Lüftungssysteme
Bei großen Menschenmengen kann eine schlechte Belüftung schnell zu einer Ansammlung von CO2 oder unzureichendem Sauerstoff führen. Das steigert das Risiko von Ohnmachtsanfällen oder Atembeschwerden. Besonders in geschlossenen Räumen ist eine funktionierende und leistungsstarke Lüftungsanlage daher unerlässlich.
Vor der Veranstaltung sollte daher geprüft werden, ob die vorhandene Lüftung ausreichend für die maximale Personenanzahl dimensioniert ist. In einigen Fällen kann eine Ergänzung durch ein mobiles Belüftungssystem erforderlich sein.
Insbesondere bei längeren Veranstaltungen und hohen Außentemperaturen ist es wichtig, das Raumklima sorgfältig zu überwachen. Regelmäßige Lüftungspausen tragen dazu bei, Probleme schnell und sicher abzuwenden.
Notfall- und Evakuierungsrisiken
Überfüllte Notausgänge
Die Freihaltung der Flucht- und Rettungswege ist eine der wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen bei Veranstaltungen. Denn wenn Tische, Stühle oder Ausstellungsgegenstände die Notausgänge blockieren, ist der schnelle und sichere Ausgang im Notfall gefährdet.
Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften für Fluchtwege ist rechtlich verpflichtend. Notausgänge sollten präsent gekennzeichnet sein und während der Veranstaltung regelmäßig überprüft werden. Vor allem das Sicherheitspersonal muss präzise darauf achten, dass Umbauten oder Besucherstaus die Bereiche um die Notausgänge nicht versehentlich blockieren.
Mangelhafte Beschilderung
Eine klare und gut sichtbare Beschilderung sorgt nicht nur für Orientierung bei den Besucherinnen und Besuchern, sondern kann im Ernstfall sogar Leben retten. Denn Wegweiser zu Notausgängen, Toiletten oder Erste-Hilfe-Stationen gewährleisten im Notfall einen schnellen und sicheren Ablauf.
Neben ausreichender Größe und Beleuchtung sollte darauf geachtet werden, dass international verständliche Symbole Anwendung finden. All das ist vor allem bei Stromausfällen und starker Rauchentwicklung entscheidend – selbstleuchtende und bodennahe Markierungen können hier eine zusätzliche sinnvolle Ergänzung sein. Es sollte darüber hinaus überprüft werden, dass die Beschilderung aus verschiedenen Blickwinkeln und Positionen ausreichend sichtbar sind.
Übermäßiger Lärm
Ein durchdachtes Akustikkonzept ist ein wichtiger Bestandteil der Veranstaltungssicherheit. Denn zu laute Musik kann zu Gehörschäden führen und im Notfall das Hören von Alarmen oder Anweisungen erschweren.
Lautsprecher sollten immer so positioniert werden, dass diese nicht direkt auf die Publikumsbereiche gerichtet sind. Regelmäßige Lautstärkemessungen während der Veranstaltung sichern zusätzlich die Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte.
Zudem muss sichergestellt werden, dass Alarmanlagen und Durchsagen auch bei hohem Umgebungslärm gut hörbar bleiben. Sinnvoll ist darüber hinaus die Ergänzung durch visuelle Signale, sodass auch hörgeschädigte Personen schnell und zuverlässig gewarnt werden.
Sicherheit für jedes Event
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Aufbau- und Brandschutzrisiken
Feuergefahr durch Dekoration
Dekorationen, die in der Nähe von Heizungen oder offenen Flammen angebracht sind, stellen eine erhebliche Brandgefahr dar. Deshalb sollte ein Austausch von entflammbaren Materialien wie Papier oder Kunststoff durch schwer entflammbare Materialien erfolgen.
Beim Kauf von Dekorationsmaterialien muss auf entsprechende Brandschutzklassifizierungen und beim Anbringen auf angemessene Abstände zu Wärmequellen geachtet werden. Zudem dürfen dekorative Elemente niemals Feuerlöscher, Brandschutzeinrichtungen oder die Notfallbeschilderung verdecken. Eine regelmäßige Überprüfung entflammbarer Dekoelemente hilft, potenzielle Brandrisiken frühzeitig zu eliminieren.
Schlecht gesicherte Bühnen oder Ausstellungsgegenstände
Nicht korrekt gesicherte Bühnenkonstruktionen, Ausstellungsstände oder Einrichtungsstücke können kippen oder einstürzen und somit schwere Verletzungen verursachen. Daher ist es wichtig, die Standsicherheit aller Aufbauten vor jeder Veranstaltung gewissenhaft zu überprüfen.
Bei der Planung und dem Aufbau müssen die statischen Anforderungen genauestens beachtet werden. Auch äußere Faktoren wie Windlasten bei Outdoor-Veranstaltungen oder Vibrationen durch Musik und Bewegung bedürfen der sorgfältigen Berücksichtigung. Insbesondere bei schweren Gegenständen auf Kopfhöhe sowie bei Podesten oder Tribünen sind zertifizierte Konstruktionen und die Installation durch qualifiziertes Personal unverzichtbar.
Personenbezogene Risiken
Alkohol- und Drogenmissbrauch
Der Konsum von Alkohol oder Drogen bei Events kann zu aggressivem Verhalten, Unfällen und medizinischen Notfällen führen. Ein wesentlicher Bestandteil der Veranstaltungssicherheit ist daher ein durchdachtes Konzept zum Umgang mit berauschenden Substanzen.
Schon bevor die Gäste das Veranstaltungsgelände betreten, können Gefahren minimiert werden: Strukturierte Einlasskontrollen schränken das Mitbringen unerlaubter Substanzen stark ein. Zudem kann das Personal alkoholisierten Gästen den Zutritt verwehren.
Bei Veranstaltungen mit Alkoholausschank sollte stets erfahrenes Personal zum Einsatz kommen, das frühzeitig erkennt, wann Gäste keinen weiteren Alkohol mehr erhalten sollten. Zudem muss dafür gesorgt sein, dass ausreichend nichtalkoholische Getränke zu fairen Preisen angeboten werden.
Außerdem ist die Einplanung von medizinischem Fachpersonal wichtig, das in der Behandlung von Intoxikationen geschult ist. Essenziell ist auch die Definition klarer Prozesse für den Umgang mit auffälligen oder aggressiven Gästen, an die sich das Sicherheits- und Organisationsteam halten kann.
Unzureichende Sicherheitskräfte oder Aufsicht
Sind die Sicherheitsteams unterbesetzt können potenzielle Sicherheitsbedrohungen oder Konflikte leicht übersehen werden. Eine angemessene Anzahl an Sicherheitsfachleuten ist daher entscheidend für den Schutz aller Beteiligten.
Schon bei der Planung des Personaleinsatzes müssen die Veranstaltungsart, das erwartete Publikum sowie das Gefahrenpotenzial berücksichtigt werden. Dabei spielen auch räumliche Gegebenheiten eine wichtige Rolle bei der Ermittlung des Personalbedarfs.
Neben der Anzahl ist jedoch auch die Qualifikation entscheidend: Das Personal sollte in Erster Hilfe, Brandschutz und Konfliktbewältigung geschult sein. Darüber hinaus helfen eine klare Kommunikationsstruktur sowie regelmäßige Briefings während der Veranstaltung dabei, schnell auf veränderte Situationen reagieren zu können.
Sicherheitslücken erkennen und schließen – mit professioneller Hilfe
Die vorgestellten zehn Risikobereiche verdeutlichen, wie vielschichtig das Thema Veranstaltungssicherheit ist. Viele dieser Sicherheitslücken bleiben oft unbemerkt, bis es zu einem Zwischenfall kommt – doch mit der richtigen Expertise können sie frühzeitig erkannt und behoben werden.
Professionelle Sicherheitsdienste bieten hier eine wertvolle Unterstützung, da sie über die notwendige Erfahrung und Fachkenntnisse verfügen, um potenzielle Risiken systematisch zu identifizieren. Bereits in der Planungsphase einer Veranstaltung kann eine sicherheitstechnische Beratung dabei helfen, Gefahrenquellen von Anfang an zu vermeiden.
Ein qualifizierter Sicherheitsdienst übernimmt dabei nicht nur die Durchführung von Sicherheitsmaßnahmen während der Veranstaltung, sondern unterstützt auch bei der Erstellung umfassender Sicherheitskonzepte. Diese berücksichtigen alle relevanten Aspekte – von der Auswahl des Veranstaltungsortes über die technische Ausstattung bis hin zur Schulung des Personals.
Besonders bei größeren Events oder Veranstaltungen mit speziellen Risikofaktoren ist die Zusammenarbeit mit einem Expertenteam unverzichtbar. Sie kennen die aktuellen rechtlichen Anforderungen und verfügen über jahrelange Erfahrung. So werden maßgeschneiderte Sicherheitslösungen entwickelt, die zum Charakter Ihrer Veranstaltung passen und dennoch keine Kompromisse bei der Sicherheit eingehen.
Letztendlich trägt eine professionelle Sicherheitsplanung nicht nur zum Schutz aller Beteiligten bei, sondern auch zum Erfolg der Veranstaltung. Denn Besucherinnen und Besucher, die sich sicher fühlen, können die Veranstaltung unbeschwerter genießen – und das ist schließlich das Ziel eines jeden Veranstalters.